Amt Schlei-Ostsee
-Der Amtsvorsteher -
Bauen und Umwelt

 

Gemeinde Gammelby

Beschlussvorlage
4/2015
1. Version
öffentlich


Einreicher Aktenzeichen
  Datum
Jan Andresen   
 
05.02.2015

Beratungsfolge Sitzung
Bau- und Umweltausschuss 18.02.2015 
Gemeindevertretung 26.02.2015 

Betreff:
Qualitätsprüfung Asphalteinbau

Sachverhalt:

Der Straßenausbau der Gemeindestraße "Gammelby – Puckholt" ist fertig gestellt und abgenommen. Bei der Abnahme wurde auf die Beauftragung eines Asphaltlabors zur Prüfung der Zusammensetzung und der Einbauqualität des Asphalts verzichtet. Gründe für diesen Verzicht waren die augenscheinliche Mangelfreiheit und die Kosten einer externen Prüfung. Ferner wollte man das Erstellen von Bohrlöchern in der neuen Oberfläche vermeiden. 
Herr Andresen hat zwischenzeitlich eine Fortbildung zum Thema "Asphalt" besucht und aktuelle Erkenntnisse zum Thema gewonnen. So hat ein namhafter Referent berichtet, dass es in jüngster Vergangenheit bei Asphaltbaumaßnahmen unterschiedlicher Auftraggeber (vornehmlich Landesbetriebe) erhebliche Defizite hinsichtlich der Einbauqualität und aber auch der Asphaltzusammensetzung gegeben hat. Auffällig waren häufig festzustellende Probleme in der Oberflächenstruktur, die dann die Auftraggeber dazu veranlassten, Gutachten über den eingebauten Asphalt einzuholen. Es stellte sich heraus, dass nahezu die Hälfte der gutachterlich geprüften Straßen derartige Mängel aufwiesen, so dass die zu erwartende Standzeit stark in Zweifel zu ziehen war. Im Ergebnis werden die Auftraggeber bei den jeweiligen Auftragnehmern versuchen, eine Mangelbeseitigung zu veranlassen und sich schadlos zu halten.
Zurückkommend auf den Gammelbyer Straßenausbau hat Herr Andresen Sorge, dass auch hier eine optisch nicht ohne weiteres erkennbare, mangelhafte Asphaltzusammensetzung verbaut sein könnte. Wenngleich die Oberfläche einen einwandfreien Zustand vermittelt, so ist dennoch nicht bekannt, wie es um die Scher- und Haftzugfestigkeit der Lagenverbindungen, um die verwendeten Qualitäten der Bitumen und die Sieblinien der Zuschlagstoffe bestellt ist. Selbst bei einer anderen, optisch einwandfrei anmutenden Asphaltbaumaßnahme in einer anderen Gemeinde des Amtes haben sich bei der Analysierung von Bohrkernen erhebliche Mängel gezeigt.
Aufgrund dieser Erkenntnisse empfiehlt Herr Andresen nicht zuletzt vor dem Hintergrund der rechtssicheren Veranlagung zu Straßenausbaubeiträgen dringend die Entnahme von Bohrkernen und deren Analysierung innerhalb der Frist für Mangelansprüche. Sollte sich herausstellen, dass alles normgerecht ist, so ist die Gemeinde Gammelby gewiss, dass der Straßenausbau ordnungsgemäß fertiggestellt worden ist. Andernfalls muss sich die Gemeinde mit dem Auftragnehmer auseinandersetzen.
Die Kosten für die Bohrkernentnahme und deren erste Analysierung belaufen sich auf rund 1.800 € - 2.000 €. Der Aufwand muss aus dem Wegeunterhaltungshaushalt bestritten werden. Der Umfang der Analysen beschränkt sich aus Kostengründen zunächst auf ein Minimum. Sollten sich Defizite abzeichnen, werden zur Beweisführung ggf. weitere Analysen erforderlich sein.


Abstimmungstext:

Es wird beschlossen, 6 Bohrkerne aus dem Straßenoberbau der Straße "Gammelby-Puckholt" zu entnehmen und analysieren zu lassen. Zudem soll eine Probe im Bereich Kummel 10 entnommen werden.



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Jan Andresen
-Verwaltung-