Sitzungsort: | im Strandhus in Schönhagen, Brodersby |
Beginn der Sitzung: | 15.00 Uhr |
Ende der Sitzung: | 16.55 Uhr |
Bürgermeister Christian Schlömer |
Gemeindevertreterin Maren Block |
2. stellv. Bürgerm. Friedrich Hammer |
Gemeindevertreter Karl-Christoph Jensen |
Gemeindevertreter Hans-Heinrich Kohrt |
Gemeindevertreter Helmut Prager |
Gemeindevertreter Gerd Schütt |
Gemeindevertreter Claus-Hermann Thomsen |
Verwaltung Godber Peters |
T a g e s o r d n u n g |
1. | Bericht des Bürgermeisters über wichtige Angelegenheiten in der Gemeinde Brodersby |
2. | Sachstandserörterung zum Anschluss der Ortsentwässerung Schönhagen an das Klärwerk Kappeln |
3. | Bericht zur touristischen Situation des Ostseebads Schönhagen durch Herrn Professor Waigel von der GLC |
4. | Anfragen und Anregungen aus der Einwohnerversammlung |
zu TOP 1. | Bericht des Bürgermeisters über wichtige Angelegenheiten in der Gemeinde Brodersby |
Der Bürgermeister berichtet in folgenden Angelegenheiten:
Im Folgenden stellt Gemeindevertreter Hammer in einer Präsentation Fakten zum Kurbetrieb Schönhagen dar. Insbesondere wird dabei auf folgende Details eingegangen:
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zu TOP 2. | Sachstandserörterung zum Anschluss der Ortsentwässerung Schönhagen an das Klärwerk Kappeln |
Der Bürgermeister berichtet, dass eine Ausschreibung der Arbeiten stattgefunden hat. Die Baumaßnahme wird inklusive des Einkaufswertes für das Klärwerk Kappeln Kosten von rd. 870.000,- € verursachen. Dabei wird sich der absolute Abwasserpreis ab 2012 voraussichtlich auf 2,99 €/m³ belaufen. Ursprünglich war bei Durchführung der Maßnahme die Verlegung eines Leerrohres von Olpenitz nach Schönhagen geplant. Dieses sollte einem Provider zur Verbesserung der DSL-Versorgung zur Verfügung gestellt werden. Da sich jedoch kein Provider für den Betrieb gefunden hat, konnten auch keine Fördermittel eingeworben werden. Der mit dem Bau beauftragte Unternehmer wird jedoch auf eigene Kosten ein Leerrohr einbauen und dieses gegebenenfalls später an einen Provider vermieten. |
zu TOP 3. | Bericht zur touristischen Situation des Ostseebads Schönhagen durch Herrn Professor Waigel von der GLC |
Herr Professor Weigel stellt die touristische Situation von Schönhagen aus Sicht der GLC dar. Dabei weist er besonders darauf hin, dass in Schönhagen keine Tourismusindustrie vorherrscht, sondern es sich um einen touristischen Kleinststandort handelt. Dieses kommt den Gästen entgegen, da sie sehr oft ein individuelles Angebot und Qualität bevorzugen. Die Bettenburgen aus der Vergangenheit sind nicht mehr so gefragt. Seit Beginn der touristischen Vermarktung durch die GLC haben sich die Übernachtungszahlen von 125.000 auf 200.000 Übernachtungen gesteigert. Schönhagen ist daher gegenläufig zu dem Trend in Schleswig-Holstein. In Bezug auf das jährliche Defizit des Kurbetriebes bedeutet dieses eine Subvention von 0,33 € pro Übernachtung durch die Gemeinde. Im Vergleich mit anderen touristischen Standorten in Deutschland ist dies ein sehr geringer Wert. Herr Professor Weigel erläutert, dass jeder Gast im Schnitt 70 € pro Übernachtung ausgibt. Dieses bedeutet jährliche Einnahmen von 14 Millionen Euro für die Region. Die Wertschöpfung vor Ort beträgt dabei ca. 5 Millionen Euro. So werden letztendlich durch den Tourismus auch Arbeitsplätze gesichert. Der Vorteil von Schönhagen liegt in der sehr schlanken Struktur. Diese bietet die besten Voraussetzungen dafür, den Tourismus zukünftig relativ kostendeckend zu betreiben. Wichtig ist es, auch weiterhin Investitionen in vernünftigem Rahmen und moderat durchzuführen. |
zu TOP 4. | Anfragen und Anregungen aus der Einwohnerversammlung |
Aus der Einwohnerschaft ergibt sich die Frage, wie lange die Gemeinde es sich noch leisten kann, das jährliche Defizit der Kurbetriebe zu decken. Hierzu erläutert der Bürgermeister, dass die Gemeinde durch die bereits durchgeführten und eventuell noch zu treffenden Maßnahmen bestrebt ist, die Einnahmesituation zu verbessern und die Ausgabe zu beschränken. Bei der Wetterlage z. B. handelt es sich jedoch um einen Faktor, der nicht durch die Gemeinde beeinflussbar ist, aber doch größere Auswirkungen auf die Einnahmen der Strandkurabgabe hat. Ferner stellt die Gemeinde noch weitere Überlegungen an, die Ausgaben zu begrenzen. Durch Überführung des Kurbetriebes in den Gemeindehaushalt würden jährliche Prüfungsgebühren von rd. 10.000,- € entfallen. Auch Professor Weigel stellt noch einmal klar, dass es Aufgabe der GLC ist, die Buchungssituation zu verbessern. Ferner ergibt sich die Frage, warum das angesprochene Defizit von 0,33 € pro Übernachtung nicht von den Gästen gefordert wird. Hierzu führt der Bürgermeister aus, dass auch überlegt wurde, den Zeitraum für die Erhebung von Kurabgaben auf das ganze Jahr auszudehnen. Solche Überlegungen waren bisher jedoch in der Gemeindevertretung nicht mehrheitsfähig. In diesem Zusammenhang weist Professor Weigel darauf hin, dass die Kommune auch zur Abdeckung eines gewissen Eigenanteils verpflichtet ist, da die touristischen Einrichtungen auch von Einheimischen genutzt werden können. Eine vollständige Abdeckung der Kosten über Kurabgabe und Fremdenverkehrsabgabe ist rechtlich nicht zulässig. Aus der Einwohnerschaft ergibt sich weiterhin die Frage, warum die Gemeinde auf die Erhebung von Parkgebühren verzichtet. Hierzu erläutert der Bürgermeister, dass hierfür zuerst eine Sanierung des Parkplatzes erforderlich sei, die ca. 100.000,- € kosten würde. In dem derzeitigen Zustand wäre die Erhebung von Parkgebühren nicht gerechtfertigt. Problematisch ist ferner, dass viele Gäste die Erhebung von Parkgebühren und Kurabgabe zusammen nicht akzeptieren würden. Entweder würden die Gäste die Nebenstraßen zuparken oder dem Ort vollständig fernbleiben. Außerdem muss bedacht werden, dass auch die Parkraumbewirtschaftung Kosten für Technik und Personal verursacht. An Professor Weigel wird die Frage gestellt, welche Möglichkeiten die GLC hat, um die Einnahmen zu erhöhen. Hierzu führt er aus, dass dieses Ziel durch verstärktes Marketing und stärkere Ausrichtung auf das Online-Geschäft erreicht werden soll. Ferner wurde eine Befragung der Vermieter durchgeführt, um zu erkennen, wo die Arbeit der GLC noch verbessert werden kann. Die Ergebnisse dieser Befragung werden kurz dargestellt. In Bezug auf die Befragung hat sich ergeben, dass das Fehlen eines Restaurants vor Ort ein großes Problem darstellt. Dieses wird auch aus der Zuhörerschaft bestätigt. Der Bürgermeister wird in diesem Zusammenhang klären, ob die Gäste das Cafe und den Mittagstisch in der Reha-Klinik nutzen können. Der Bürgermeister verweist ferner darauf, dass derzeit Gespräche stattfinden, um den problematischen Zustand zu ändern. Weitere Angaben kann er derzeit hierzu noch nicht machen. Innerhalb der Einwohnerversammlung wird noch einmal die Problematik des verstärkten Hundeaufkommens angesprochen. Der Bürgermeister erklärt hierzu, dass auch bereits die Idee einer Kurabgabe für Hunde geprüft wurde. Diese hat sich aber als nicht praktikabel erwiesen. Aus der Zuhörerschaft ergeht der Hinweis, dass die Regelungen für Hundehalter besser bekannt gemacht werden müssten. Auch die Vermieter müssten ihre Gästen mit Hunden schon in einem Faltblatt auf die Regelungen hinweisen. Außerdem müssten noch mehr Spender für Hundekotbeutel aufgestellt und entsprechende Entsorgungsmöglichkeiten geschaffen werden. |
Godber Peters | Christian Schlömer |
Protokollführer | Bürgermeister |