Amt Schlei-Ostsee
-Der Amtsvorsteher -
Bauen und Umwelt

 

Gemeinde Brodersby

Beschlussvorlage
12/2019
2. Version
öffentlich


Einreicher Aktenzeichen
  Datum
Jan Andresen   
 
14.02.2019

Beratungsfolge Sitzung
Bau-, Umwelt- und Sozialausschuss 26.02.2019 
Gemeindevertretung 11.03.2019 

Betreff:
Ladeinfrastruktur-Lösung für die Elektromobilität

Sachverhalt:
In Unkenntnis dessen, was die Beratung genau zum Inhalt haben soll, liefert Herr Andresen einige allgemeine, bestimmt nicht abschließende Informationen. Herr Andresen weiß, dass sich Herr Bürgermeister Olma schon mal intensiver mit dem Thema beschäftigt hat und ergänzende Informationen liefern wird.
2017 hatte die Gemeinde schon mal einen Vertrag mit einer Tochterfirma der e-on Hanse zur Beantragung von Fördermitteln geschlossen. Dieser Vertrag wurde aber nicht in Anspruch genommen, hat keine Kosten verursacht und gilt heute nicht mehr.

Es gibt ein Förderprogramm des Bundes. Der jetzige Förderzeitraum endet am 21.02.2019. Förderanträge, die bis zum 21.02.2019 gestellt werden, werden bearbeitet. Es wird sich wahrscheinlich eine neue Förderperiode anschließen, so dass dann wieder Anträge eingereicht werden können. Die derzeitige Förderquote beträgt bis zu 60 %. Mit der Entgegennahme der Förderung verpflichtet man sich, die Ladesäule über eine definierte Zeit öffentlich zu betreiben.
Wie man die Abgabe der Energie organisiert, bleibt dem Betreiber überlassen. D.h., dass man sich überlegen muss, ob man die Energie kostenlos abgeben will oder ob man eine Vergütung verlangt. Für die Abrechnung einer Vergütung gibt es wiederum verschiedene Lösungen, welche von bestimmten IT-Anbietern angeboten werden.

Als Kostennote sei folgendes Beispiel genannt:
Eine Ladesäule für 2 Fahrzeuge gleichzeitig mit 2 x 22 KW Leistung kostet rund 14.000 €. In diesen, förderfähigen Kosten enthalten sind die Säule selbst, eine Parkplatzmarkierung in Form von Piktogrammen, eine Beschilderung und ein Anfahrschutz. Nicht enthalten sind die Kosten für den Stromanschluss und eine ggf. gewünschte Befestigung des Platzes mit z.B. Pflastersteinen.

Zeitschiene:
Wenn ein Zuschuss beantragt werden soll, dann muss man damit rechnen, dass zwischen Beantragung des Zuschusses, Bewilligung des Zuschusses und Bau der Anlage mehrere Monate bis über ein Jahr Zeit vergehen wird.

Herr Olma berichtet, dass es aus seiner Sicht zu kompliziert und auch teuer ist, eine Ladestation nach dem Standard, die der Bund als Zuschussgeber vorschreibt, zu bauen. Er hat sich erkundigt und eine andere Idee entwickelt. Beispielsweise die Firma GP-Joule bietet verschiedene Ladestationen an, u.a. auch für eine Wandmontage. Je nachdem, ob man mit den Nutzern der Station abrechnen möchte oder nicht, kosten die Systeme zwischen 1.200 € und 4200 €. Die Anbieter veröffentlichen die Station in Kartenwerken und Apps, so dass die E-Autobesitzer diese auch finden können. Er favourisiert die günstige Box mit 22 KW Ladeleistung und 2 Steckplätzen. Normalerweise wird ein Fahrzeug mit 22 KW geladen. Wenn zwei Fahrzeuge angeschliossen werden, halbiert sich die Ladeleistung einfach, d.h. die Ladedauer verdoppelt sich. Da er sich vorstellen könnte, die Nutzung der Station zunächst kostenlos anzubieten, spielt die Leistung und die Dauer zunächst erstmal keine gravierende Rolle. Vielmehr geht es darum, überhaupt ein Angebot zur Verfügung zu stellen, dass zur Unterstützung der Vermarktung der Appartements im DLRG-Gebäude dienen kann. Die Stromanschlüsse im DLRG-Gebäude und / oder dem Strandhus ermöglichen den Anschluss. Ein privater Zwischenzähler der Gemeinde kann dann dokumentieren, wieviel Strom für die Ladung von Fahrzeugen verbraucht wird. Sofern es zuviel wird, kann die Gemeinde reagieren. Dem Einwand eines Anwesenden, dass in ganz Deutschland erst 40.000 E-Autos fahren und dass man sich daher keine neuen Übernachtungsgäste aus diesem Angebot heraus erhoffen sollte, begegnet der Bürgermeister damit, dass gerade diese E-Autoeigentümer sich Destinationen suchen, die eine Lademöglichkeit bieten. Wenn nur 0,1 % das Angebot attraktiv fände, wäre das mit 40 Buchungen ein nennenswerter Erfolg. Ein anderer Gast der Sitzung bestätigt, dass die einfachen Ladestationen gut funktionieren. Bei einer Firma in Kappeln hat man eine solche Station seit drei Jahren problemlos in Betrieb. Gemeinsam werden die Kosten überschlagen und man kommt einschließlich Montage bei der günstigen Wallbox auf einen Aufwand von rund 2.000 €.  

Abstimmungstext:
Es wird beschlossen, sich des Themas anzunehmen und einen Feldversuch 1:1 durchzuführen. Es wird eine sogenannte Wallbox als einfache Ladestation erworben und am südlichen Giebel des DLRG-Hauses installiert. Die Kosten von rund 2.000 € werden anerkannt. Die Nutzer der Ladestation erhalten den Strom zunächst kostenlos, so dass keine Abrechnung mit den Nutzern erforderlich wird. Der Stromverbrauch wird beobachtet. Zusätzlich sollen 2 Schuko-Stecker für E-Biker eingeplant werden.  


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Jan Andresen
-Verwaltung-