Amt Schlei-Ostsee
-Der Amtsvorsteher -
Bauen und Umwelt

 

Gemeinde Damp

Beschlussvorlage
75/2012
1. Version
öffentlich


Einreicher Aktenzeichen
  Datum
Jan Andresen   
 
02.11.2012

Beratungsfolge Sitzung
Bau- und Planungsausschuss 14.11.2012 
Gemeindevertretung 29.11.2012 

Betreff:
Beseitigung eines Problems durch Bildung von H2S in einer Schmutzwasserdruckrohrleitung

Sachverhalt:

Sämtliches Schmutzwasser der Ortsteile Vogelsang-Grünholz, Pommerby und Schwastrum wird von Damp-Eck aus über eine Druckrohrleitung (DRL) zum Ostseebad Damp gepumpt. Die DRL mündet an der Einmündung K61 nach Dorotheental in einen Freigefällekanal. Dieser ist noch im Eigentum der Gemeinde Damp und endet am Kreisverkehr an der Tankstelle. Hier beginnt das Abwassersystem des Ostseebades. In der Vergangenheit haben üble Gerüche an der Einmündung Dorotheental und weiterführend bis Nieby zyklisch auf ein Schwefelwasserstoffproblem hingewiesen. Ferner zeigen die Rohrleitung und die Schächte entsprechende Korrosionserscheinungen.
Dieses zum Anlass nehmend, wurden die Laufzeiten des Nachblaskompressors in Damp-Eck versuchsweise verändert. Ein Erfolg stellte sich nicht ein. Vielmehr führten die Nachtlaufzeiten zu Ruhestörungen in der Nachbarschaft.
Herr Andresen hat daher eine Fachfirma gebeten, einen Vorschlag für die Problembehebung zu unterbreiten. Zusammen mit Industrievertretern wurden verschiedene Konzepte durchdacht. Abschließend wurde der wirtschaftlichste Lösungsvorschlag in der Praxis ausprobiert. Dazu wurde über einen Kanister mittels einer Dosierpumpe eine zugelassene Aluminiumsalzlösung in den Abwasserstrom an der Pumpstation Damp-Eck eingeträufelt. Parallel wurden Datenlogger zur Aufzeichnung der Schwefelwasserstoffkonzentration in die Pumpstation und in den Schacht an der Tankstelle im Ostseebad installiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass der Versuch von Erfolg gekrönt war. Die Konzentrationen reduzierten sich auf ein tolerierbares Maß.

Um sicher zu gehen, keinen Fehler zu begehen, hat Herr Andresen Herrn Tepperies von der Ingenieurgesellschaft Nord gebeten, das Vorhaben zu bewerten. Herr Tepperies ist ausgewiesener Fachmann im Themenbereich Abwassertransport und -reinigung. Seine Stellungnahme liegt dieser Vorlage bei.

Angedacht ist, den vorhandenen Nachblaskompressor aus dem Waschbetoncontainer an der Pumpstation Damp-Eck auszubauen und den somit frei werdenden Platz für die Unterstellung von 1000 Liter IBC- Gebinden zu nutzen. Der Waschbetonbehälter hat Innenmaße von B x H x T = 1,58 x 1,60 x 2,00 m. Ein IBC- Gebinde hat die Maße B x H x T = 1,20 x 1,00 x 1,16 m. Die Gebinde könnten durch den Bauhof ca. 1/4-jährlich gewechselt werden. Um dieses per Hubwagen zu ermöglichen, müsste der Platz vor dem Waschbetoncontainer hubwagenfreundlich befestigt werden. Weiterer Aufwand besteht in der Anschaffung und dem Einbau einer Dosierpumpe. Der Gesamtaufwand zur Umrüstung und Einrichtung kann mit 5.000 € abgeschätzt werden. Ferner wäre zu überlegen, die benötigte Jahresmenge mit einer Lieferung zum Bauhof liefern zu lassen und dort einzulagern.

Es gilt jetzt noch zu prüfen, wie der Umgang mit der Aluminiumsalzlösung gestattet ist. Er ist klassifiziert in der Wassergefährdungsklasse 1. Ferner muss geprüft werden, ob eine Lagerung auf dem Bauhof möglich ist, und wenn ja, unter welchen Bedingungen. Die Antworten auf diese Fragen können bis zur GV am 29.11.2012 vorgelegt werden.


Abstimmungstext:

Sofern sich keine rechtlichen Einwände ergeben, wird beschlossen, die Beseitigung der Probleme, wie im Sachverhalt dargestellt, anzugehen. Der Umrüstungs- und Einrichtungsaufwand von ca. 5.000 € wird anerkannt und im Haushalt 2013 bereitgestellt. Der Betriebsaufwand von jährlich rund 4.000 € wird aus dem entsprechenden Verwaltungshaushalt bestritten.



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Jan Andresen
-Verwaltung-

Anlagen:
Stellungnahme IGN