Amt Schlei-Ostsee
-Der Amtsvorsteher -
Bauen und Umwelt

 

Gemeinde Gammelby

Beschlussvorlage
16/2013
2. Version
öffentlich


Einreicher Aktenzeichen
  Datum
Jan Andresen   
 
01.11.2013

Beratungsfolge Sitzung
Finanzausschuss 14.11.2013 
Gemeindevertretung 21.11.2013 

Betreff:
Entschlammung Schlammabsetzteich der Teichkläranlage Gammelby

Sachverhalt:

Die Gemeinde Gammelby betreibt in den Niederungen der Kohlholmer Au eine Teichkläranlage mit 3 Einzelteichen. Ein Teil des ersten Teiches dient als Schlammabsetz- / faulteich.
Im Sommer 2013 wurden die Kanäle in Gammelby im Zuge der Aufstellung des Kanalkatasters gereinigt und von einer Fachfirma inspiziert. Diese Fachfirma wurde gebeten, die an der Oberfläche des Teiches schwimmenden Feststoffe abzusaugen und ordnungsgemäß zu verwerten. Die Mitarbeiter der Firma haben den Teich vor den Arbeiten fotografiert und danach die gereinigte Oberfläche ebenfalls. Dadurch war dokumentiert, dass die schwimmenden Feststoffe und Schlamminseln sorgsam abgefischt wurden. Einen Tag später zeigte sich wieder eine geschlossene Feststoff- und Schwimmschlammschicht. Ferner waren viele Gasblasen zu erkennen.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Gewässerschutzes im Allgemeinen und der Erhaltung der Badewasserqualität der Schlei im Besonderen wird seitens Herrn Andresen eine Entschlammung des Schlammabsetzteiches angeregt. Abtreibende Schlammflocken können im Ablauf der Kläranlage für eine Überschreitung maßgeblicher Parameter verantwortlich sein. Bevor die Aufsichtsbehörde (UNB des Kreises RD-Eck) bei den unangemeldeten Probennahmen eine derartige Überschreitung feststellt, sollte gehandelt werden.

Recherchen in der Verwaltung haben ergeben, dass die letzte Entschlammung im Frühjahr 2004 durchgeführt wurde. Seinerzeit wurden rund 50 to Klärschlamm (umgerechnet auf 100 % TS) entnommen. Da der Schlamm natürlich nicht auf 100 % TS entwässert werden kann, lag die tatsächlich abgefahrene Schlammmenge bei einem durchschnittlichen TS-Gehalt von 32 % bei rund 160 to.
Da Herr Andresen nicht in Erfahrung bringen konnte, wie lange die Entschlammung vor 2004 her war, vermag er nicht abzuschätzen, wie viel Schlamm jetzt im Teich lagert. Auch eine Schlammspiegelmessung mit vertretbarem Aufwand bringt erfahrungsgemäß keine befriedigenden Erkenntnisse. Dazu sind Schlämme in derartigen Teichen zu inhomogen und weisen zu große Unterschiede in den TS-Gehalten auf.

Im Juli 2013 hat Herr Andresen in Abstimmung mit der Bürgermeisterin eine "kleine" Abwasseranalyse anfertigen lassen. Der Kupfergehalt wurde mit 1241 mg/kgTS attestiert. Damit muss der Schlamm thermisch verwertet werden. 2004 war noch die Rede von einer Entsorgung des Schlamms. Dieses ist heute aufgrund des geltenden Abfallrechts nicht mehr statthaft. Es gilt das Verwertungsgebot, so dass eine Verbrennung (thermische Verwertung) quasi als einziger Verwertungsweg bleibt.

Im Jahre 2003 wurden Grundwasserpegel um den Teich abgeteuft. Es wurde festgestellt, dass der Grundwasserstand ein Entleeren des Teiches nicht zulässt. Es besteht akute Grundbruchgefahr. Daher muss damals wie heute eine Unterwasserentnahme des Schlamms bei Beibehaltung der Vollfüllung des Teiches durchgeführt werden.

Die Kosten für eine Entschlammung können nicht geschätzt, sondern nur grob angenommen werden. Es dürfte unstrittig sein, dass der Teich gänzlich geleert werden soll. Herr Andresen würde die Kosten mit 60.000 € annehmen. Der tatsächliche Aufwand wird sich erst nach Fertigstellung der Reinigung beziffern lassen.


Abstimmungstext:

Es wird beschlossen, die Teichentschlammung der KA Gammelby in 2014 durchzuführen. Die Bürgermeisterin wird ermächtigt, eine beschränkte Ausschreibung der erforderlichen Dienstleistung zu veranlassen und den Auftrag an den wirtschaftlichsten Bieter zu erteilen. Die angenommenen Gesamtkosten in Höhe von 60.000 € werden anerkannt und die erforderlichen Mittel über den Verwaltungshaushalt 2014 bereitgestellt.



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Jan Andresen
-Verwaltung-

Anlagen:
  • Fotos der Teiche