Amt Schlei-Ostsee
-Der Amtsvorsteher -
Bauen und Umwelt

 

Gemeinde Goosefeld

Beschlussvorlage
6/2016
1. Version
öffentlich


Einreicher Aktenzeichen
  Datum
Jan Andresen   
 
23.05.2016

Beratungsfolge Sitzung
Gemeindevertretung 14.06.2016 

Betreff:
Zusammenfassung der Sanierungsplanungen für den Mischwassersammler sowie die Planungen zur Entschlammung der Klärteiche

Sachverhalt:
Nachdem die Untere Wasserbehörde die Gemeinde vor einiger Zeit aufgefordert hat, das Mischwasserabschlagsbauwerk an der Au mittelfristig außer Betrieb zu nehmen, hat das Büro Hauck den Bau eines neuen, mächtig aufgeweiteten Mischwassersammlers zwischen Ortslage und Teichkläranlage geplant. Dieser kann bei Starkregenereignissen sämtliches Mischwasser zur Kläranlage transportieren. Schon im Frühstadium der Planung werden die Kosten auf 1,5 Mio Euro geschätzt.
Anlässlich eines Gesprächstermins zwischen Bürgermeister, Verwaltung und Dr. Schauser Anfang Mai 2016, das betriebliche Belange der Klärschlammverwertung zum Inhalt hatte, äußerte Dr. Schauser mehr nebenbei, dass er sich frage, ob die Teichkläranlage mit nachgeschaltetem Schilfbeet der hydraulischen Belastung nach Aufweitung des Mischwassersammlers überhaupt gewachsen sei. Herr Andresen wurde zwischendurch zu diesem Gesprächstermin gebeten, um seine Erfahrung der Klärschlammverwertung aus den Amtsgemeinden einzubringen. Er teilt die Bedenken von Herrn Dr. Schauser. Schließlich können durch den aufgeweiteten Mischwassersammler größenordnungsmäßig bis zu 2.000 m³/h in die Teiche der Kläranlage strömen und dementsprechend auch das Schilfbeet belasten.
Nach einigen Tagen der Überlegung regt Herr Andresen bei Herrn Satriep an, eine Expertise anfertigen zu lassen, die die Planungen des Büros Hauck zusammen mit einer Prüfung der hydraulischen Belastbarkeit der Kläranlage und einer technischen Variantenprüfung sowie einer Abschätzung der langfristigen Auswirkungen auf die Gebühren mit Einbeziehung von Abschreibungszeiten betrachtet. Seiner Überzeugung nach sind die Gemeindevertreter erst dann in der Lage, eine Entscheidung zu treffen, wie der Abwassertransport und die Abwasserreinigung in Zukunft in Goosefeld nachhaltig entwickelt werden sollen. Schließlich würde eine Investition in das Anlagevermögen in der Größenordnung von bis zu 1,5 Mio Euro die Abwassergebühr beispielsweise über die kommenden 50 Jahre um rund einen Euro pro Kubikmeter erhöhen. Aus dem betrieblichen Aufwand der Klärschlammverwertung, welcher in 2017 entstehen wird, wird sich über die Jahre bis ca. 2021 eine weitere Gebührenerhöhung von mindestens einem Euro pro Kubikmeter ergeben. Der betriebliche Aufwand muss nach dem einschlägigen Gebührenrecht binnen weniger Jahre refinanzieren werden und ist nicht abschreibungsfähig. Zur Information hier die derzeitige Gebührenstruktur:
  • Grundgebühr bei Wasserzähler qn 2,5: 1,20 €/Monat
  • Zusatzgebühr für Ortsteil Goosefeld: 1,20 €/m³

Da die Verwaltung nicht in der Lage ist, die empfohlene Expertise auszuarbeiten, wurde die Kontaktaufnahme zu einem Fachmann empfohlen. Dieser kann die Zusammenhänge zwischen dem Ingenieurwesen, der Kläranlagenbiologie und der Betriebswirtschaft kommunaler Kläranlagen überblicken und Varianten darstellen. Mit Herrn Tepperies wird ein Fachmann empfohlen, mit dem in anderen Gemeinden des Amtes schon seit Jahren vertrauensvoll zusammengearbeitet wird.

Diese Anregung aufgreifend wurde am 02.06.2016 ein Gesprächstermin im Amt abgehalten. Teilnehmer waren:
  • Herr Bürgermeister Satriep
  • Frau Pischke-Sarp
  • Herr Zander
  • Herr Hauck
  • Herr Dr. Schauser
  • Herr Tepperies (Büro Enwacon)
  • Herr Eggers
  • Herr Andresen

In diesem Gesprächstermin wurde herausgearbeitet, dass es tatsächlich einige technische Rahmenparameter zu berücksichtigen gilt, um zu verhindern, dass eine Fehlinvestition getätigt wird. Möglicherweise gibt es verschiedene Optionen der zukünftigen Ausrichtung der Abwasserbehandlungsanlagen der Gemeinde Goosefeld. Möglicherweise ist es auch denkbar, dass der Trockenwetterabfluss dem Abwassernetz und damit der Kläranlage der Stadt Eckernförde angedient wird. Herr Bürgermeister Satriep wird versuchen, ein erstes Gespräch mit Herrn Bürgermeister Sibbel schon vor der Gemeindevertretersitzung am 14.06.2016 zu führen.
Herr Tepperies wird gebeten, bis zum 13.06.2016 abzuschätzen, welchen Aufwand er mit der Erstellung der Expertise abschätzt. Diese Honorarabschätzung wird dann in der Sitzung mitgeteilt. Bei einer Investition von bis zu 1,5 Mio Euro wird sich der Aufwand für die Ausarbeitung dieser Entscheidungshilfe größenordnungsmäßig im Promillebereich bewegen und ist daher aus Überzeugung der Verwaltung unbedingt gerechtfertigt. Bei anderen Abwasserbeseitungsträgern wurden derartige Entscheidungen auch unter Zuhilfenahme eines solchen Instrumentes getroffen.

Abstimmungstext:
Es wird beschlossen, die Unterstützung des externen Fachmanns in Anspruch zu nehmen. Die damit verbundenen Kosten belaufen sich auf ca. 7.400,-. Entsprechende Mittel werden im Nachtragshaushalt der Gemeinde bereitgestellt.
Das Ergebnis der Expertise soll dem Bauausschuss der Gemeinde in einer Sitzung im Herbst / Winter 2016 vorgelegt werden. 


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Jan Andresen
-Verwaltung-