Amt Schlei-Ostsee
-Der Amtsvorsteher -
Bauen und Umwelt

 

Gemeinde Rieseby

Beschlussvorlage
18/2013
2. Version
öffentlich


Einreicher Aktenzeichen
  Datum
Jan Andresen   
 
25.04.2013

Beratungsfolge Sitzung
Gemeindevertretung 14.05.2013 

Betreff:
Ergebnis der Prüfung der Deckenlüfterheizungsanlage der Sporthalle Rieseby

Sachverhalt:

Die Deckenlüfterheizung der Halle ist in die drei Felder der Halle gegliedert. Jedes Drittel besitzt einen Wärmetauscher und einen Ventilator nebst Zu- und Abluftkanälen. Die Abluft wird ohne Wärmerückgewinnung ausgeblasen. Ob die Steuerung der Lüftungsanlage noch im Automatikbetrieb funktioniert, ist zweifelhaft. Ebenso zweifelhaft ist, ob die Steuerung der Lüftungsanlage noch im Stande ist, mit der Steuerung der zentralen Heiztechnik im Keller zu kommunizieren.

Im Dezember 2012 hat sich ein Dreiwegeventil im ersten Drittel der Hallendecke infolge des Alters und Verschleißes festgesetzt. Der 24 V- Stellmotor hat den Widerstand des festen Ventils nicht „bemerkt“, so dass der E-Antrieb den gesamten Stellmotor zerrissen hat. Im Ergebnis ist kalte Frostluft ungehindert an den Wärmetauscher geströmt, so dass dieser kaputt gefroren ist und einen Wasseraustritt verursacht hat. Glücklicherweise wurde der Schaden unmittelbar bemerkt, so dass umgehend Abhilfe organisiert werden konnte. In der Summe hat die
Schadenbeseitigung über 5.000 € gekostet.

Dieses zum Anlass nehmend hat Herr Andresen den Heizungsbauer der zentralen Heiztechnik sowie einen Schaltanlagenbauer in die Halle gebeten, um zusammen eine Einschätzung zum Status Quo des Anlagenzustandes abzugeben. Gemeinsam wurde festgestellt, dass es Sanierungsbedarf gibt. Die relativ lauten Geräusche der Lüftung veranlassten die Anwesenden zur Prüfung der Dichtigkeit der in der Decke verlegten Lüftungskanäle. Herr Andresen und der Heizungsbauer haben sich selbst ein Bild gemacht und keine abgerissenen Kanäle feststellen können, wenngleich nicht alle Teile der Decke erreichbar, geschweige denn begehbar sind. Um zu prüfen, ob aus allen Luftauslässen noch einigermaßen gleichmäßig Luft ausgeblasen wird, wurde eine Wärmebildkamera eingesetzt. Tatsächlich zeigte sich, dass alle Auslässe noch zur Beheizung der Halle beitragen.


Am 23.04.2013 trifft die Rechnung für das verbrauchte Erdgas im Abrechnungsjahr 2012 / 2013 im Amt Schlei-Ostsee ein. Diese attestiert vom 22.03.2012 bis zum 14.03.2013 einen Gasverbrauch von 360.289 kWh. Bei der Vorbereitung der Entscheidungsfindung zum Bau einer neuen Heizzentrale im Jahr 2011 wurde der Ölverbrauch über die zurückliegenden Jahre recherchiert. Demzufolge wurden im Mittel rund 21.500 kWh pro Jahr verbraucht, das entspricht einer Energiemenge von rund 215.000 kWh. Das heißt, dass im Abrechnungsjahr 2012 / 2013 tatsächlich ca. 2/3 mehr Energie verbraucht wurde, als in den Vorjahren.
Da die neue, moderne Gas-Brennwerttechnik unmöglich mehr Energie verbrauchen kann, als der alte Ölbrenner und –kessel, müssen andere Ursachen für den sehr hohen Gasverbrauch existieren. Sicherlich wird der enorm kalte Winter mit sehr häufigem, starkem Ostwind seinen Beitrag dazu geleistet haben. Dieses ist insbesondere bei der Geometrie der Halle und dem Dämmstandard zu vermuten. Dennoch bleibt ein Unbehagen, dass auch eine Fehlfunktion der Steuerung der Deckenlüfterheizung existiert.



Um eine Größenordnung zu erhalten, was die Sanierung der Steuerung der Lüftungsanlage kosten würde, hat Herr Andresen ein Angebot von der Fachfirma erbeten, die auch bei den Ortsterminen vertreten war. Den Aufwand kann man wie folgt zusammenfassen:
  • Demontage des vorhandenen Steuerschrankes und Dokumentation der Kabelein- und ausgänge
  • Lieferung und Montage eines neues Steuerschrankes einschließlich Touchscreenbedienpanel mit Programmierebenen
  • Lieferung und Montage eines Innentemperaturfühlers
  • Lieferung und Montage eines Außentemperaturfühlers
  • Lieferung und Montage dreier Kanaltauchtemperaturfühler
  • Verkabelungen und Schutzrohre
Summe der Kosten rund 15.000 €
  • 6 Frequenzumrichter optional für zusätzlich 5.000 € (zur Drosselung der Drezahlen der Ventilatoren)

Zur Zeit haben die Spartenleiter des TSV und alle Lehrkräfte Zugang zur Steuerung der Lüftungsanlage. Dieses muss auch so sein, da die Lüfter bei besonderen Veranstaltungen zwangsläufig aus Geräuschgründen abgeschaltet werden können müssen. Die lauten Pfeifgeräusche der aus den Luftauslässen austretenden Luft lassen beispielsweise eine Ansprache nicht zu.
Ohne Böse Absicht verändern also viele Nutzer die manuell noch möglichen Einstellungen an der Lüftung. Möglicherweise führt auch dieser Umstand dazu, dass der Energieverbrauch so extrem hoch ist.

Thema Sportheim:
Mit der neuen Heizzentrale wurde dem TSV oder dem Pächter des Sportheims die technische Gelegenheit geboten, die Fußbodenheizung im Sportheim selbst zu regeln. Ferner wurden Wärmemengenzähler installiert. Der TSV sollte fortan jährlich die verbrauchte Wärme bezahlen. Leider liegen am 03.05.2013 diesbezüglich noch keine Abrechnungszahlen vor. Der TSV wurde im April 2013 schriftlich durch die Finanzabteilung des Amtes um Übersendung der Zählerstände gebeten. Herr Andresen regt am 03.05.2013 die Kontaktaufnahme zum Hausmeister der Sporthalle zwecks Zählerablesung an.
Angeblich soll das Vereinsheim aber nicht sonderlich warm beheizt worden sein, so dass hier wahrscheinlich auch nicht die Ursache für den hohen Gasverbrauch liegt.

Fazit:
Herr Andresen möchte mit der Vorstellung der Erkenntnisse zunächst nur darauf Aufmerksam machen, dass es abgesehen vom Dämmstandard des Baukörpers offensichtlich auch Handlungsbedarf an der Deckenlüfterheizung zur Eindämmung des Gesamtenergieverbrauches gibt. An welcher Stelle die Hauptquelle des enormen Energieverbrauchs zu eleminieren ist, ist noch unklar. Gerne würde Herr Andresen zusammen mit der Gemeinde erörtern, ob und wie weitere Recherchen angestellt werden sollen.


Abstimmungstext:

Es wird beschlossen, die Angelegenheit an den Bauausschuss zu verweisen.



.....................................
Jan Andresen
-Verwaltung-