Der Antrieb für die im Moment stattfindenden Kanalsanierungen in der Dorfstraße und an deren Rändern sowie für die das kommende Jahr geplanten Sanierungen in der L27 (Eckernförder Landstraße, Dingstock und Kappelner Landstraße) ergab sich im Wesentlichen durch die Ankündigung der Baulastträger Land und Kreis, Asphaltdeckenerneuerungen auf der K83 & K 59 sowie L 27 durchzuführen. In den zahlreichen Beschlussvorlagen, den Ausführungen des Planungsbüros und den Beratungen der Gemeinde wurde darauf hingewirkt und beschlossen, dass vor den Asphaltdeckenerneuerungen die offenen Kanalsanierungen erledigt werden.
Während nun die Sanierungsarbeiten begonnen haben und Rieseby über viele Monate eine Umleitungsstrecke der B76 gewesen ist, müssen und wollen sowohl das Planungsbüro als auch die Amtsverwaltung darauf hinweisen, dass neben den jetzt nur in offener Bauweise zu sanierenden Schadstellen auch noch weitere Schadstellen in selbigen Straßen vorhanden sind, die "erfreulicherweise" noch in geschlossener Bauweise saniert werden können. Jedoch darf mit der Durchführung jener geschlossenen Sanierungen nicht mehr lange abgewartet werden, denn dann droht, dass sich die Ausprägung des Schadensbilder derart verschlechtert, dass eine wirtschaftliche geschlossene Sanierung nicht mehr möglich ist.
Überdies ist es kein Geheimnis, dass auch im übrigen Ort Sanierungsbedarf am Kanalsystem besteht. Für das Schmutzwasserkanalsystem wurde schon Mitte 2014 das Sanierungskonzept beschlussgemäß vorgelegt. Dieses attestierte einen Sanierungsaufwand von 961.000 €.
Anfang 2017 wurde dann nach der Aufnahme des Regenwasserkanalsystems auch das dazugehörige Sanierungskonzept vorgelegt. Dieses attestierte einen Sanierungsaufwand im Regenwasserkanalsystem von 4.853.000 €.
Darüber hinaus ist mittlerweile bekannt, dass es auch Handlungsbedarf auf der Kläranlage gibt. Die schon im Juli 2017 beschlossene Berechnung der Leistungsfähigkeit der Kläranlage Rieseby wurde im November 2017 vorgelegt und vorgestellt. Aufgrund des Ergebnisses wurde Ende November 2017 in der GV beschlossen, eine Vorplanung zur nachhaltigen Schmutzwasserreinigung in der Gemeinde Rieseby erstellen zu lassen. Diese Vorplanung ist unterdessen fertiggestellt. Da die im August 2018 anstehenden Sitzungen der Gemeinde schon sehr lange und beratungsintensive Tagesordnungen aufweisen, wird die Vorstellung der Studie in der darauffolgenden Sitzungsrunde stattfinden. Ungeachtet dessen muss die Gemeinde aber so oder so davon ausgehen, dass auch hier abhängig von verschiedenen Varianten ein Investitionsvolumen von mehr als 2 MIO Euro zu finanzieren sein wird.
Da alle beschriebenen Maßnahmen aus den Gebührenhaushalten der Schmutz- und Regenwasserbeseitigung finanziert werden müssen und überdies aus mehreren Gründen nicht alles auf einmal geplant und umgesetzt werden kann oder sollte, bedarf es der Moderation und Konzeptionierung. Daher empfiehlt Herr Andresen, dass ein kleines Gremium aus Reihen der Gemeindevertretung zusammen mit den jeweiligen Planungsbüros einen Masterplan zur Werterhaltung des Kanalsystems und der Kläranlage der der Gemeinde Rieseby erarbeitet. Dabei sollten auch ggf. erforderliche Deckensanierungsmaßnahmen an innerorts führenden, heute schon sehr maroden Gemeindestraßen (z.B. Sönderbyer Weg) in Betracht gezogen werden, weil diese wiederum eine vorangehende offene Kanalsanierung bedingen. Ferner müssen Dringlichkeiten abgewogen und behördliche Zwänge (Auflagen der Wasserbehörde…) bei der Priorisierung von Einzelmaßnahmen berücksichtigt werden. Es ist offensichtlich, dass diese Erarbeitung eines Prozesses bedarf und nicht kurzfristig zu leisten sein wird. Umso wichtiger ist es, sich zeitnah des Themas anzunehmen und nicht zuletzt in Bezug auf die Gebührenentwicklung eine Strategie zu entwickeln.