Amt Schlei-Ostsee
-Der Amtsvorsteher -
Bauen und Umwelt

 

Gemeinde Rieseby

Beschlussvorlage
61/2018
1. Version
öffentlich


Einreicher Aktenzeichen
  Datum
Norbert Jordan   
 
06.09.2018

Beratungsfolge Sitzung
Bau-, Wege- und Umweltausschuss  
Gemeindevertretung  

Betreff:
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf eine "Pestizidfreie Gemeinde"

Sachverhalt:
Mit Datum vom 03.08.2018 wurde durch die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ein Antrag gestellt, sich mit dem Thema "Pestizidfreie Gemeinde" zu befassen. Der Antrag wird wie folgt begründet:

Dieser Antrag führt einen bereits am 21.05.2014 von der Fraktion SSW / DIE GRÜNEN gestellten Antrag "Gemeinde Rieseby ohne Pestizide" fort. Damals wurde lediglich beschlossen, den Verzicht auf Pestizide nach und nach umzusetzen und dies insbesondere erst in den sensiblen Bereichen der Schulen, der Kindergärten und der Sportanlagen.

Der erneute Antrag zielt daher darauf ab, einen allgemeinen Beschluss zu fassen, generell auf umweltschädliche Pflanzenschutzmittel in der Gemeinde Rieseby zu verzichten. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege wird die Gemeinde bei der Anlage von Blühflächen fachlich beraten und auch geeignetes Saatgut kostenlos zu Verfügung stellen.

Begründung:
In Städten und Gemeinden werden Pestizide eingesetzt, um Wege in Parks, Sport- und Spielplätze, Grünanlagen oder Straßenränder frei von unerwünschten Kräutern und Gräsern zu halten oder um gegen ungeliebte Insekten vorzugehen. Viele der Mittel stehen im Verdacht, Krebs zu erregen, die Fortpflanzung zu schädigen oder eine hormonelle Wirkung zu haben. Auf öffentlichen Flächen wie beispielsweise Sport- und Spielplätzen können die Wirkstoffe in direkten Kontakt mit den Bürger*innen kommen. Insbesondere für Kinder und Schwangere ist das eine Gefahr. Auch Haustiere wie Hunde und Katzen sind den Stoffen schutzlos ausgeliefert.

Siedlungsgebiete sind oft letzte Rückzugsorte für bedrohte Arten, die in der Agrarlandschaft keinen Lebensraum mehr finden. Kommunen können hier Verantwortung und eine Vorreiterrolle für den Artenschutz übernehmen, indem sie bei der Flächenpflege keine Pestizide einsetzen. Auch für die menschliche Gesundheit, die Lebensqualität und den Tourismus ist der Pestizidverzicht ein Gewinn. Bundesweit sind über 50 Städte bereits ganz oder teilweise pestizidfrei, einige von ihnen sogar schon seit über 20 Jahren. Die möglichen Maßnahmen sind vielfältig. So werden Flächen mit mehrjährigen Stauden bepflanzt, die Insekten ein ganzjähriges Blütenangebot und damit Nahrung und Lebensraum schaffen. Frühzeitiges Reinigen von Verkehrsflächen und planerische Weitsicht bei der Bepflanzung sind wichtige Elemente, um einen zu starken Bewuchs zu verhindern. Alternativen zur Chemiekeule sind vielfältige mechanische und thermische Verfahren. Besonders wichtig ist dabei immer die Kommunikation mit den Bürger*innen, um die notwendige Akzeptanz zu schaffen, weshalb die Auslage eines Faltblattes vorgesehen ist. Es wird die Broschüre "Pestizidfreie Kommunen. Blütenreich und ohne Gift" des BUND vorgeschlagen.   

Abstimmungstext:


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Norbert Jordan
-Verwaltung-

Anlagen:
- Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen