Amt Schlei-Ostsee
-Der Amtsvorsteher -
Zentrale Dienste

 

Gemeinde Rieseby

Beschlussvorlage
72/2019
2. Version
öffentlich


Einreicher Aktenzeichen
  Datum
Christoph Stöcks   
 
25.07.2019

Beratungsfolge Sitzung
Gemeindevertretung 05.09.2019 
Gemeindevertretung 05.09.2019 

Betreff:
Antrag der SPD-Fraktion auf Planung eines Nahwärmenetzes in der Gemeinde Rieseby

Sachverhalt:
Vorbemerkung
Um das übergeordnete Klimaschutzziel, die Minderung der Treibhausgasemissionen um 80-95 Prozent bis 2050 gegenüber 1990, auf europäischer, Bundes- und Landesebene zu erreichen, müssen Klimaschutzbelange nicht nur in den Handlungsfeldern "Energieerzeugung", "Verkehr" und "Landwirtschaft" betrachtet werden. Die enormen Auswirkungen des Handlungsfeldes "Wohnen" dürfen nicht unterschätzt werden. Allein für die Beheizung der Gebäude und die Warmwasserbereitung benötigen wir 20 Prozent des jährlichen deutschen Endenergieverbrauchs.
Von besonderer Bedeutung für Emissionsminderungen in diesem Handlungsfeld sind sowohl wärmedämmtechnische Gebäudesanierungen (hier sind bereits viele Kommunen und private Wohnungseigentümer aktiv) als auch ein verstärkter Einsatzgebäudenah erzeugter Erneuerbarer Energien. Die Energiewende kann nur dann gelingen, wenn wir die Wärmeversorgung als einen wichtigen Bestandteil dieser ansehen und sie ebenfalls stärker in den Fokus rücken. Auch die über 1100 Kommunen in Schleswig-Holstein, so auch Rieseby, tragen Verantwortung für dieses Thema und sollten zudem eine Vorbildfunktion ausüben.

Zum Antrag
Die Gemeinde Rieseby ist mit ihren Liegenschaften "Haus der Vereine und Verbände", "Verwaltungsgebäude", dem angrenzenden "Schulgebäude mit Turnhalle" und der "altengerechten Wohnanlage in der Schäferkoppel" Teil des Handlungsfeldes "Wohnen" und kann durch verantwortliches und zukunftsweisendes handeln Anreize im Rahmen ihrer regionalen Vorbildfunktion geben und so die Energiewende, insbesondere die Wärmewende aktiv unterstützen. Im Nachgang der Erarbeitung des Projektes "Rieseby 2025", mit dem Teilprojekt "Ortsentwicklung am Beispiel der Alten Post", haben die Stadtwerke Eckernförde großes Interesse an der Umsetzung eines Nahwärmenetzes im Ortskern von Rieseby (Umgebung des Gebäudes "Haus der Vereine und Verbände") gezeigt. Über die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und mittels Erneuerbarer Energien (z. B. Biogas, Pellets) ließe sich Strom und Wärme erzeugen. Zentraler Ausgangspunkt für ein BHKW könnte das Gebäude "Haus der Vereine und Verbände" (Keller) sein. Von hier aus ließen sich die gemeindlichen Liegenschaften aber auch weitere freiwillige gewerbliche und private Nutzer effizient und umweltfreundlich mit Wärme und Strom über ein sogenanntes Nahwärmenetz versorgen.

Idealerweise sei das Gebäude "Haus der Vereine und Verbände" auf Grund seiner Lage, Räumlichkeiten im Keller und vorhandener Schornsteine besonders geeignet, da sich eine Anlage voraussichtlich ohne strukturelle Umbaumaßnahmen installieren ließe. Wegen der geringen Größe einer solchen Anlage könnten gemeinnützige Vereine und sonstige Nutzer das Gebäude
weiterhin uneingeschränkt nutzen und die Gemeinde trotz der Installationen ungehindert ihrer Unterstützungspflicht nachkommen. 

Abstimmungstext:
Es wird beschlossen, die Angelegenheit an den Bauausschuss zu verweisen.


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Christoph Stöcks
-Verwaltung-