Amt Schlei-Ostsee
-Der Amtsvorsteher -
Bauen und Umwelt

 

Gemeinde Waabs

Beschlussvorlage
31/2019
1. Version
öffentlich


Einreicher Aktenzeichen
  Datum
Jan Andresen   
 
14.08.2019

Beratungsfolge Sitzung
Bau-, Planungs-, Wege- und Umweltausschuss 09.09.2019 
Gemeindevertretung 16.09.2019 

Betreff:
Asphaltdeckenerneuerungen an Gemeindestraßen 2020

Sachverhalt:

Die Gemeinde hat im Rahmen einer Wegebereisung Handlungsbedarf an verschiedenen Straßenoberflächen festgestellt. Der Bürgermeister hat Herrn Andresen eine Liste mit Straßenabschnitten gegeben und um jeweilige Kostenschätzungen für Sanierungen der Oberflächen gebeten. Dabei wurden auch die jeweiligen Streckenabschnitte in Meterangaben definiert. Dadurch, dass die weiterführenden Straßen teilweise auch erneuerungsbedürftig sind, wird die Definition des Endes einer Sanierungsstrecke für Außenstehende wahrscheinlich unverständlich erscheinen.

Herr Andresen hat zur Beurteilung des vorhandenen Asphaltober- und Unterbaus sowie Untergrundes in Absprache mit dem Bürgermeister Bohrkerne aus den Straßen entnehmen und analysieren lassen. Als Dienstleister wurde nach einer Preisanfrage das namhafte Asphalt-Labor aus Wahlstedt gewählt. Die Ergebnisse nebst der Sanierungsempfehlungen wurden den folgenden Ausführungen zu Grunde gelegt. Herr Andresen hat bei jedem einzelnen Straßenabschnitt jeweils eine Baustelleneinrichtung kalkuliert. Möglicherweise fällt diese moderater aus, wenn alle Maßnahmen umgesetzt werden, möglicherweise werden diese Kosten höher ausfallen, wenn nur eine oder einzelne Maßnahmen umgesetzt werden.

Da die Untersuchungsbefunde und Sanierungsempfehlungen des Asphaltlabors sowie die Kostenschätzungen von Herrn Andresen je Straße insgesamt 8 bis 10 Seiten füllen und sich somit rund 45 Seiten ergeben, wurde auf eine Versendung dieser Unterlagen als Anlage zur Vorlage verzichtet. Gerne können die Unterlagen vor den Sitzungen von Gemeindevertretern per Mail bei Herrn Andresen abgefordert werden.

  1. "Neuschlag" von Gartenstraße bis Straße Hülsenhain:

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    Zuletzt hat die Gemeindevertretung am 19.11.2018 über eine mögliche Sanierung der Oberfläche beraten. Seinerzeit wurde kein Beschluss zur Sanierung gefasst. In der zugehörigen Beschlussvorlage wurden die Baukosten auf rund 85.000 € geschätzt. Heute schätzt Herr Andresen die Kosten auf Grundlage der Bohrkernanalysen und der Sanierungsempfehlung des Asphalt-Labors auf rund 107.500 €. Die Mehrkosten beruhen darauf, dass die Sanierungsempfehlung etwas umfangreicher sind als die Annahmen von Herrn Andresen aus 2018. Zudem hat Herrn Andresen den Bau einer Wasserführung in Form einer Muldensteinrinne und/oder Rasengittersteinen im Gefällebereich "Neuschlag 5 – 7" vorgesehen. Dort kommt es bei näherem Hinsehen zu Ausspülungen der Bankette. Insbesondere nach einer Sanierung der Straße wird es schwierig sein, das neue Bankettmaterial zum Halten zu bekommen.



  2. "An der Wurth" in Klein Waabs

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    Das Ergebnis der Bohrkernanalyse ergibt in der Sanierungsempfehlung eindeutig eine Komplettsanierung von Unterbau und Oberbau. D.h. der komplette Asphalt muss nebst des darunterliegenden, nicht frostsicheren Bodens ausgebaut werden. Anschließend müssen die Schichten neu eingebaut werden. Das Schadensbild lässt dieses Erfordernis bei genauerem Hinsehen auch vermuten.
    Zieht man zusätzlich den Kanalzustandsplan aus dem Kanalkataster zu Rate, kommt man zu der schnellen Erkenntnis, dass eine Sanierung der Straßenoberfläche erst Sinn macht, wenn die Kanäle saniert wurden. Alle rot und gelb markierten Kanäle sind stark sanierungsbedürftig.
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    Daher empfiehlt Herr Andresen für diese Straße, zunächst ein Ingenieurbüro mit der Erstellung einer Kostenschätzung für die Kanalsanierung zu beauftragen. Da damit die Öffnung der Straßenoberfläche einhergehen wird, können parallel dann auch gleich die Sanierungskosten der Straßenoberfläche mit ermittelt werden.


  3. "Seestraße" Großwaabs

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    Das Ergebnis der Bohrkernanalyse ergibt die Sanierungsempfehlung einer reinen Deckenerneuerung. Der Straßenoberbau gestattet ein Abfräsen der obersten 3 – 4 cm mächtigen Deckschicht und anschließend ein Aufbringen einer neuen 4 cm Asphaltdecke. Bei dieser Bauweise ist allerdings nie auszuschließen, dass einzelne Risse sich schon nach wenigen Jahren wieder in der neuen Decke einstellen. Diese müssten dann sofort vergossen werden.
    Nördlich der Grundstücke 24-32 wurde der Einbau von Rasengittersteinen als Kantenschutz vorgesehen. Die Entwässerung muss über eine Mulde wieder ermöglicht werden. Vorhandene Markierungen würden wieder neu hergestellt.
    In die Kostenschätzung wurde auch die Erneuerung der Asphaltdecke des Gehweges auf der südlichen Straßenseite einbezogen. Sie endet für den Straßenbau mit 117.500 €.
    Der Kanalzustandsplan zeigt wenige Schäden am Kanal, die ein baldige Sanierung erfordern. Um für deren Sanierung im Vorwege der Asphaltdeckenerneuerung eine Kostenmarke zu berücksichtigen, sind in der Schätzung 15.000 € aufgenommen worden.
    Auf dem Weg zum Campingplatz Booknis befindet sich eine Asphalthebung. Ursache kann Wurzeldruck oder auch ein sich hebender Stein sein. Der Bürgermeister hat Herrn Andresen gebeten, für diese Stelle einen Abhilfevorschlag zu unterbreiten. Dieses sei in Zusammenhang mit Sowieso-Maßnahmen in Waabs getan. Es sollte der Asphaltbereich herausgefräst, der Unterbau- und grund überprüft und ausgetauscht sowie neuer Asphalt eingebaut werden. Die Kosten werden im Zusammenhang mit anderen Straßenbaumaßnahmen auf rund 7.500 € geschätzt.
    Insgesamt werden die zusammengehörigen Kosten geschätzt auf rund 140.000 €.





  4. "Aschenberg" Kleinwaabs

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Das Ergebnis der Bohrkernanalyse zeigt zwei verschieden starke Asphaltoberbaustärken. Während im vorderen Bereich 17 cm vorhanden sind (aufgeweiteter Bereich an der L26) , sind im schmaler werdenden Bereich nur noch 10 cm vorhanden. Daher ergibt sich auch eine differenzierte Sanierungsempfehlung . Vorne wird empfohlen 9 cm herauszufräsen und in zwei Lagen wieder einzubauen. Weiterführend wird der Hocheinbau in zwei Lagen empfohlen.

Der Kanalzustandsplan zeigt keine Schäden am Kanal.

Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 50.000 €.

  1. "Rothensander Weg " in Ludwigsburg

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Das Ergebnis der Bohrkernanalyse und auch das Schadensbild belegen, dass der Unterbau- und grund insbesondere auf der westlichen Seite der Straße nicht besonders tragfähig sind. Daher wird als Sanierungsempfehlung ein Vollausbau empfohlen, d.h. den Asphaltoberbau komplett auszubauen, den nicht tragfähigen Unterbau und –untergrund auszutauschen und einen neuen Asphaltoberbau einzubauen. Die Kostenschätzung endet mit einer Summe von rund 39.000 €. Gemeindliche Abwasserkanäle liegen in dieser Straße nicht.


Um am Markt besonders wirtschaftliche Preise zu erzielen, können die Maßnahmen in eine kreisweite Ausschreibung beim W2-Ingenieurbüro aufgenommen werden. Infolge der Vielzahl der kommunalen Bauprojekte muss die Bauabteilung des Amtes für die Umsetzung der Maßnahmen möglicherweise insbesondere bei der Bauleitung Unterstützung durch ein Ingenieurbüro einholen.

Zusammenfassung:

  • Neuschlag, Kostenschätzung 107.500 €

  • An der Wurt, erst Kanalsanierung, dann Straßensanierung

  • Seestraße, Kostenschätzung für alles 140.000 € incl. Kanalsanierung in geringem Umfang

  • Aschenberg, Kostenschätzung 50.000 €

  • Ludwigsburg, Kostenschätzung 39.000 €

Summe aller Kostenschätzungen: 336.500 €

Haushaltslage der Gemeinde mit Zahlen zum Stand 31.12.2018:

  • Allgemeine Rücklage rund 1.000.000 €

  • Sonderrücklage Abwasser SW: rund 388.000 €

  • Sonderrücklage Abwasser RW: rund 42.000 €


Abstimmungstext:
Es wird beschlossen, folgende Maßnahmen 2020 und 2021 umzusetzen.
  • Neuschlag, Kostenschätzung 107.500 €

  • An der Wurt, erst Kanalsanierung, dann Straßensanierung

  • Seestraße, Kostenschätzung für alles 140.000 € incl. Kanalsanierung in geringem Umfang

  • Aschenberg, Kostenschätzung 50.000 €

  • Ludwigsburg, Kostenschätzung 39.000 €

Summe aller Kostenschätzungen: 336.500 €

Die geschätzten Kosten werden anerkannt. Erforderliche Mittel werden in den Haushalt 2020 und 2021 eingestellt. Der Bürgermeister wird ermächtigt, eine Ausschreibung zu veranlassen und Aufträge an die wirtschaftlichsten Bieter zu erteilen.


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Jan Andresen
-Verwaltung-