Amt Schlei-Ostsee
-Der Amtsvorsteher -
Bauen und Umwelt

 

Gemeinde Waabs

Beschlussvorlage
5/2017
1. Version
öffentlich


Einreicher Aktenzeichen
  Datum
Jan Andresen   
 
12.01.2017

Beratungsfolge Sitzung
Bau-, Planungs-, Wege- und Umweltausschuss 01.02.2017 
Gemeindevertretung 13.02.2017 

Betreff:
Sanierung Schmutzwasserpumpstation Campingplatz Ludwigsburg

Sachverhalt:
Bezug nehmend auf den Beschluss zu TOP 16 der GV vom 12.09.2016 wird mit dieser Beschlussvorlage das Ergebnis der beschlossenen Planung übergeben. Einleitend wird zunächst erklärt:

Ende 2009 und zu Beginn des Jahres 2010 hat die Gemeinde schon einmal über die Sanierung der Schmutzwasserpumpstation Ludwigsburg beraten. Seinerzeit gab es zwei Anlässe, dieses zu tun:
  1. Probleme mit der Druckrohrleitung zwischen Langholz und Kläranlage am Seeberg, ständige Verstopfungen durch Sandablagerungen.
  2. Technischer Zustand der Pumpstation in Ludwigsburg

Es wurden daher Planungen der Schleswag-Abwasser angestrengt, die das Ziel verfolgten, beide Probleme mit einem Umbau zu beseitigen. Die Planungen mündeten schließlich bei Kosten von knapp 250.000 €. Es war vorgesehen, das Pumpwerk Ludwigsburg so umzubauen, dass ein großes Vorlagevolumen bei gleichzeitig großer Pumpenleistung geschaffen wird. Dadurch sollte der Volumenstrom am Seeberg so groß werden, dass keine Ablagerungen mehr zu befürchten seien. Die Hohen Kosten und zusätzliche Zweifel am Konzept haben die Gemeinde schließlich dazu veranlasst, sowohl die Planungen als auch das Konzept in der Form aufzugeben und einen externen Planer mit einer Stellungnahme zum Konzept zu beauftragen. Diese Stellungnahme fiel so aus, als dass das bisherige Konzept nicht Zielführend eingeordnet wurde. Um das wesentlichere Problem 1 zu beheben, wurde stattdessen empfohlen, die Hauptpumpstation Langholz umzubauen. Dieser Empfehlung wurde schließlich gefolgt und die damit einhergehende Planung wurde 2011 für insgesamt rund 100.000 € umgesetzt. Im Ergebnis und Rückblick betrachtet war diese Entscheidung definitiv richtig, denn Verstopfungsprobleme mit der Druckrohrleitung am Seeberg gab es seither nicht mehr.
Danach wurde dann im April 2013 die Pumpstation Karlsminde umgebaut, weil die dortige Station erhebliche Probleme bereitete. Somit wurde die nach wie vor vorhandene Sanierungsbedürftigkeit der Pumpstation Ludwigsburg in der Priorität zwangsweise erneut abgestuft. Nichts desto trotz bleibt die Station allerdings dringend sanierungsbedürftig. Die pneumatische Pumpentechnik ist zunehmend anfällig, im Sommer muss die Station über den geöffneten Deckel gelüftet werden, Ersatzteile sind nur noch bedingt zu hohen Kosten verfügbar. Um zu vermeiden, dass die Station in der Hauptsaison ausfällt und dann spontan hohe Reparaturkosten erzeugt sowie einhergehend damit einen hohen Aufwand für ein Provisorium oder Saugwagentransporte verursacht, wird eine vorausschauende Sanierung vorgeschlagen. Es wird empfohlen, die pneumatische Pumptechnik durch eine neue Tauchmotorpumpstation zu ersetzten. Diese Sanierungsform ist mittlerweile eine gut geübte Praxis, nicht nur in der Gemeinde Waabs, sondern auch in anderen Gemeinden des Amtes Schlei-Ostsee.

Die zur Verfügung gestellte Kostenschätzung liefert Details zu den einzelnen kostenverursachenden Maßnahmen. Sie schließt einschließlich Nebenkosten mit einer Summe von 125.000 €.

Neben der Wiederherstellung der Betriebssicherheit wird parallel eine erhebliche Stromeinsparung mit dem Umbau einhergehen. Zum Vergleich kann der Umbau der Pumpstation Karlsminde als Beispiel angeführt werden. Dort lag der Stromverbrauch vor der Sanierung bei i.M. 11.500 kwh/a. Nach der Sanierung verbleiben i.M. der Jahre unter 4.000 kwh/a. Damit konnten dort rund 2.000 € Stromkosten pro Jahr eingespart werden.

Da die Pumpstation auf einem Grundstück der Gemeinde Waabs inmitten des Campingplatzgeländes Ludwigsburg gelegen ist und vorübergehend während der Bauphase auch das Campingplatzgelände in Anspruch genommen werden müsste, hat Herr Andresen mit dem Eigentümer Kontakt aufgenommen und grob die Planungen vorgestellt und erfragt, ob er dem Vorgehen zustimmen würde. Dieses ist der Fall. Als Bauzeit wird Oktober / November 2017, nach der Campingsaison ab 10.10.2017, vorgeschlagen. Da das vorhandene, über 4 m tiefe Betonbauwerk als Baugrube genutzt werden kann, sind die Baumaßnahmen aus technischen Gesichtspunkten in diesem Zeitkorridor möglich.


Haushaltslage und Gebühren:
Herrn Andresen ist es bewusst, dass die verbrauchsabhängige Schmutzwassergebühr ab 2017 von 1,50 €/m³ auf 2,55 €/m³ angehoben wurde, im Gegenzug die Grundgebühr aber auch von 48 € auf 38,50 € pro Einheit und Jahr gesenkt wurde. Die Sonderrücklage weist noch eine Summe von rund 210.000 € aus. Nach Rücksprache mit der Finanzabteilung sind die bisherigen, planmäßigen Ausgaben 2017 (Teichentschlammung und Pumpensanierungen) schon berücksichtigt. Somit stünden theoretisch ausreichend Haushaltsmittel für die Maßnahme bereit.
    

Abstimmungstext:
Es wird beschlossen, die Sanierung der Pumpstation Ludwigsburg durchzuführen. Die erforderlichen Mittel werden über den Nachtrag 2017 bereitgestellt. Der Bürgermeister wird ermächtigt, den Planungsauftrag zu erteilen, eine Ausschreibung zu veranlassen und erforderliche Aufträge an die wirtschaftlichsten Bieter zu erteilen.    


.....................................
Jan Andresen
-Verwaltung-

Anlagen:
Kostenschätzung