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Zwei der drei großen - vermutlich bronzezeitlichen - Grabhügel von Westerhal
Gut Windeby mit den ebenfalls denkmalgechützten Torhäusern im Vordergrund
Das Kind von Windeby - 1952 machten zwei Torfarbeiter auf der seinerzeit zu Windeby gehörenden 'Schiefkoppel' einen sensationellen Fund, der als 'Mädchen von Windeby' in die Archäologiegeschichte eingehen sollte. Das Geschlecht der Moorleiche ist unklar, sicher ist, dass es sich um ein 14-jähriges Kind handelt.

Der Hauptort der Gemeinde Windeby ist der Ortsteil Kochendorf. Neben den Gemeindeteilen Windeby, Friedland und Friedensthal sind in Christianshöh, Frohsein, Westerthal und Friedenshorst Einzelbebauungen vorhanden.

Diese Ortsteile leiten sich vom Gutsbezirk Windeby ab und haben sich um die "Dependancen" des Gutes in Gestalt der "Meierhöfe" entwickelt.

Der Ortsname Windeby leitet sich vom Gut Windeby ab und bedeutet "Ort, an dem Wenden leben"; "Wenden" war die mittelalterliche Bezeichnung für slawische Siedler, die im 8. Jahrhundert nach der Niederlage und Umsiedlung der Sachsen von den siegreichen Franken unter Karl dem Großen gerufen wurden.

Windeby kann darüber hinaus auf ein reichhaltiges kulturhistorisches Erbe aus alten und uralten Zeiten zurückblicken:

(1)    Als besondere sehenswerte Baulichkeiten sind das Herrenhaus Windeby mit den umgebenden Gebäuden des Guts zu nennen.

(2)   Der östliche Teil des seit Juli 2019 anerkannten UNESCO-Weltkulturerbes "Archäologische Grenzregion Danewerk und Haithabu" verläuft als "Osterwall" durch den Windebyer Ortsteil Kochendorf, der damit als "WeltErbeOrt" zählt.

(3)    Ein ca. 1 km langer Abschnitt eines der wenigen erhaltenen Altwege Schleswig Holsteins verläuft durch  Windeby /Kochendorf als der (unbefestigte) "Alte Heerweg"; er ist älter als der Osterwall (735 n.Chr.) und führte von den Slawengebieten östlich Kiels zum Ochsenweg - seiner Funktion nach ein antiker "Highway".

(4)   Die Moorleichen aus dem ehemals zu Windeby gehörenden Domslandmoor sind  international bekannt und gehören zu den Hauptattraktionen des Schleswiger Archäologischen Landesmuseums Schloß Gottorf. Sie stammen aus dem 1. nachchristlichen Jahrhundert. Der "Altkreis Eckernförde" ist ein Schwerpunkt norddeutscher Moorleichenfunde.

(5)    Ältestes archäologisches Monument Windebys ist ein versteckt im Wald liegendes megalithisches Langbett aus der Jungsteinzeit (vor ca. 5000 Jahren).

(6)   Des weiteren sind in Windeby eine Reihe von (teilweise landschaftsprägenden) bronzezeitlichen - ca. 3500 Jahre alten - Grabhügeln zu finden.

(7)    Auf dem Gemeindegebiet finden sich weitere archäologische Bodenarchive wie bekannte, aber (noch) nicht erschlossene und untersuchte Gräberfelder aus der Bronze-, Eisen- und Wikingerzeit sowie Wallanlagen unbekannter Zeitstellung. Allein die ca. 60 Muschelhaufen um das Windebyer Noor sind einzigartig im Norden!

Unscheinbar und im Verborgenen : die beiden ältesten Kulturdenkmale Windebys - aus der Zeit der Pyramiden!
Der Osterwall bei Gut Möhlhorst. Erkennbar sind sein geradliniger Verlauf und das höhere Geländeniveau auf der Verteidigerseite
Zwei von über 60 Muschelhaufen am Windebyer Noor - links: historische Grabung 1936 in Höhe der Badeanstalt Carlshöhe; rechts: Grabung 2013 Broosbykoppel. Quellen: Archiv der Heimatgemeinschaft; N. Biermann)